Depression bei älteren Menschen

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Depression bei älteren Menschen

Depression ist eine tödliche Krankheit. Im Gegenteil zu anderen Erkrankungen, die zum Lebensende eines Patienten führen können, nimmt Depression jedoch nicht nur den biologischen Aspekt des Lebens, wie Atmung oder Blutkreislauf ab. Das ist eine hinterlistige Krankheit, verläuft meist lange Zeit unauffällig. Sie raubt den an dieser Krankheit leidenden Personen alles was sie zu Menschen macht – ihre Leidenschaften, Träume, die Fähigkeit tiefe Gefühle zu erleben und die Freude an der Welt. Die zu erlebenden Momente, anstatt Freude zu bringen,  sind eine einzige Quelle des Leidens und der Hoffnungslosigkeit. Im Endeffekt beschließen viele Leidenden ihre tägliche Qual auf eigene Faust zu beenden und entscheiden sich für den letzten Schritt – Selbstmord zu begehen. Auf diese Art und Weise kann diese von Ärzten manchmal vernachlässigte Krankheit, ebenso wie ein Tumor oder Schlaganfall, zum Tod führen.

 Was ist eine Depression?

Depression gehört zu den Störungen aus einer Gruppe von Krankheiten, mit denen sich Psychologie und Psychiatrie befassen. Trotz der Tatsache, dass der Begriff Depression fest in unseren Wortschatz eingewandert ist und wir bei täglicher Verwendung eher an vorübergehende Niedergeschlagenheit, Anfälle von Traurigkeit oder Entmutigung denken, ist dem medizinischen Begriff Depression eine viel ernsthaftere Bedeutung zugeschrieben. Um klinische Depression erkennen zu können, müssen die Symptome wie Senkung der Stimmung, Verlust der Freude am Leben, Aufgeben von Interessen und erhöhte Müdigkeit mindestens zwei Wochen andauern. Es wird angenommen,dass rund10%der Bevölkerung an Depression leidet.Es gibt zwei Zeiträume der erhöhten Inzidenz der depressiven Störungen- den ersten gibt es bei jungen Menschenvor dem 30. Lebensjahr, der zweitebetrifft ältere Menschen, über 60. Lebensjahr.Die Krankheit kann allerdings in jedem Alter auftreten, sie schaut nicht auf die Geburtsurkunde,  das Geschlecht oder auf den ausgeübten Beruf. Ein Großteil der Menschen, die an Depressionen leiden hat Selbstmordgedanken, und 15% von ihnen sterben infolge von Selbstmordversuchen.

 Depression bei älteren Menschen

Depression kann eine Reaktion des Körpers auf viele Faktoren aus der Innen- und Außenwelt bedeuten. Während einige Fälle von Depressionen rein organische Störungen sind, welche durch die Unrichtigkeiten in der Neurotransmission bedingt sind, so gibt es auch eine Gruppe von Patienten, bei denen Depression eng durch die sie umgebende Wirklichkeit bedingt sind. Chronische Krankheiten, Schmerzen, Verlust des Arbeitsplatzes, Tod des Ehegatten, Einsamkeit, Isolation und Mangel an Verständnis von Welt – dies sind alles Faktoren, die ältere Menschen umgeben und die sogar einzeln depressive Störungen verursachen können.

 Symptome einer Depression

 Die richtige Diagnose der Depression ist der erste Schritt zur erfolgreichen Behandlung und zu Beginn eines Heilungsprozesses. Bei älterenMenschen, insbesondere bei denen die alleine leben, kann Depression für eine lange Zeit heimlich und ohneplötzliche Symptome, wie z.B. Selbstmordversuche, verlaufen.Der Kranke ist traurig, niedergeschlagen, er sieht keinen Sinn in irgendwelchen Lebensaktivitäten und verliert das Interesse an Dingen, die ihn zuvor beschäftigten.Da für ältere Menschen oft Denkpessimismus typisch ist -  „mich erwartet nichts mehr im Leben“, „ich habe niemanden, für wen ich leben kann“, „das Beste habe ich schonhinter mir“, braucht man einen erfahrenen Psychologen oder Psychiater, damit derjenige erkennen könnte, ob die von unserem Nächsten ausgesprochenen Sätze eine tiefere Botschaft beinhalten.Es kann auch hilfreich sein, den Patienten unter anderen somatischen Symptomen zu beobachten. Bei Depressionensind sehr oft der Schlaf und die Nahrungsaufnahme gestört. Die Kranken beklagen sich über Schlaflosigkeit, die ihre Müdigkeit und Apathie verstärkt. In der Anfangsphase kann die Nahrungsaufnahme verstärkt sein, um danach in die andere Phase zu übergehen, die mit Appetitverlust und dem fortschreitenden Gewichtsverlust verbunden ist. Beim Kranken können auch andere Symptome auftreten, wie Schmerzen ohne medizinische Begründung, übermäßige Schläfrigkeit, Konzentration- und  Aufmerksamkeitsstörungen sowieProbleme mit dem Gedächtnis.

 Wie soll man mit einem depressiven Menschen umgehen?

 Depression richtet Schäden nicht nur im Körper des Kranken an. Zusammen mit dem Patienten leidet seine ganze Familie, die einerseits dem Betroffenen helfen will, andererseits aber weiß nicht wie sie am sichersten diese Aufgabe ausfüllen soll. Die Aufgabe der Angehörigen eines depressiven Menschen ist vor allem den Patienten dazu ermuntern, sich bei einem Arzt beraten zu lassen, eine Psychotherapie, gegebenenfalls Pharmakotherapie der Depression aufzunehmen.Die richtige Reihenfolgedieses Vorgehens ist außerordentlich wichtig.Wenn eine schon erkrankte Person Therapie aufnimmt, ist die Aufgabe ihrer Familie den Nächsten zu unterstützen, mit ihm über seine Gefühle, Emotionen zu reden, ihn nicht zu beurteilen und ihm keine Vorwürfe wegen der verschwendeten Zeitzu machen. Der Betroffene, der durch liebevolle, sensible und kluge Betreuung unterstützt wird, hat viel bessere Chance auf Heilung und eine Rückkehr zumGleichgewicht.