Erkrankungen der Harnwege bei älteren Menschen

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Erkrankungen der Harnwege bei älteren Menschen

Im fortgeschrittenen Alter verändern sich viele Funktionen des Körpers, die Arbeit einiger Organe wird umgebaut  und es kommt zur Verringerung von Leistungsfähigkeit des Körpers. Einige Organe davon sind die Nieren zusammen mit den ganzen Harnwegen. Das sind Organe, mit denen ältere Menschen häufig Probleme haben. Probleme beim Urinieren, mangelnde Kontrolle über die Schließmuskeln, wiederholte Infektionen - alle diesenBeschwerden betreffen einen großen Teil der älteren Menschen.Diese Erkrankungen treten selten gesondert auf, eher erscheinen sie als Folge der anderen chronischen Erkrankungen: Diabetes, Prostatahyperplasie oder Komplikationen nach einem überstandenen Schlaganfall. Wenn sich ältere Person ihrem Gesundheitszustand voll bewusst ist, fühlt sie sich wegen diesen Störungen nicht nur physisch, aber auch psychisch, als Folge des empfundenen Scham und Verlegenheit, unwohl. Um sich richtig um die an Erkrankungen der Harnwege leidende Person zu kümmern, muss man nicht nur auf Hygiene und Behandlung der Beschwerden achten, sondern auch für Komfort für den Patienten bei der täglichen Hygiene sorgen.

 

Harninkontinenz

Eine der häufigsten Erkrankungen, auf die sich ältere Menschen beklagen können ist die Harninkontinenz. Diese Beschwerde trifft häufiger bei Frauen auf, aufgrund der spezifischen Anatomie ihrer Harnröhre und der Geschlechtsorgane. Die Schwächung der Beckenbodenmuskulatur, mehrmalige Entbindungen, gynäkologische Eingriffe- sind die Hauptursachen für die Störungen derSchließmuskel-Kontrolle. Das Problem nimmt erheblich nach der Menopause zu.

Auch bei Männer kann das ungewollte Wasserlassen (Harninkontinenz) als mögliche Komplikation nach operativen Eingriffen oderder Strahlentherapie im Rahmen der Prostatakrebs auftreten. Für beide Geschlechter gibt es gemeinsame Probleme,wie Schlaganfall, Diabetes oder Multipler Sklerose, die dann glatte und gestreifte Muskelhaut schwächen und folglich zur Schließmuskel Störungen führen können. Die Harninkontinenz kann dann auch als eine Nebenwirkung der Einnahme bestimmter Medikamente, meistens aus der Gruppe der Antidepressiva, Diuretika oder Antihypertonika, erscheinen. Achtung!Nicht alle Medikamente für hohen Blutdruck sind von diesen Komplikationen betroffen und die Therapie sollte auf keinen Fall auf eigene Faust vorzeitig abgebrochen werden. Im Falle der leichten Beschwerden werden Kräftigungsübungen der Schließmuskel angewendet, die hauptsächlich aufhäufigem Pressen und Lockern der Schließmuskel beruhen. Im Notfallverwendet man Einlagen, die sogenannteWindelhöschen für Erwachsene. Obwohl sie keinen ermutigenden Namen tragen, werden die Einlagen in einer Vielzahl von Größen und Dicken hergestellt. Wenn sie richtig angepasst sind, garantieren sie einen hohen Tragekomfort, den Schutz vor Feuchtigkeit undunangenehmem Geruch. Wenn Harninkontinenz ein ernsthaftes Problem darstellt, sollten pharmakologische Methoden berücksichtigt werden-  es werden Medikamente verwendet, welche die Spannung des Schließmuskels steigern, zum Beispiel Duloxetin. Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, fühlen sich dann oft besser nach dem Anfangen der Hormonersatztherapie. Hier können auchchirurgische Eingriffe behilflich sein, insbesondere die, die sich auf die Stärkung der Beckenwand konzentrieren.

 

Wenn ein Bett zur Toilettewird

Ältere Menschen müssen oft aus Notwendigkeit Pampers benutzen, denn infolge der überstandenen neurologischenKrankheiten oder Knochenbrüchen, ist für sie unmöglich selbständig auf die Toilette zu gehen. Der Pfleger hat dann eine neue Aufgabe, die ihm anfangs sehr schwierig, umständlich und unangenehm erscheint. Man soll aber daran denken, dass sich die ältere Person bei solchen Tätigkeiten sehr unwohl fühlt. Ihre Intimität wird gestört, sie fühlt sich krank, entmündigt, häufig sogar ihrer Würde beraubt.

Alle hygienischen Aktivitäten sollten bei geschlossener Tür durchgeführt werden, um dem Kranken seelisches Wohlbefinden zu sichern. Außerdem soll man mit dem Kranken mit viel Geduld umgehen.  Der Patient sollte auf keinen Fall das Gefühl haben,er sei eine Belastung oder eine lästige Pflicht- selbst wenn wir uns müde fühlen, sollten wir nicht vergessen, dass der Verlust von Selbstständigkeit und Unabhängigkeit den schmerzhaftesten Verlust im Leben des Menschen bedeuten kann. Bei bettlägerigen Kranken, die Pampers tragen oder Katheter haben, kann sehr leicht zu Infektionen der Harnwege kommen. Man sollte darauf achten, die Pampers häufig (jede 4-5h) und nach jedem Stuhlgang zu wechseln. Der Urin hingegen, der sich in dem Katheter Beutel und in denHarnröhrenansammelt, kann im Fall der Überfüllung in die Harnröhre zurückgehen, was eine Ausbreitung der Infektion verursachen kann. Aus dem Grund ist es sehr wichtig, den vollen Beutel regelmäßig zu entleeren. Die Harnwegsinfektionen bei älteren Menschen können auch Nieren angreifen, waszusätzlich ihre Funktion schwächt und den Zustand der Kranken verschlechtert, die oft schonnephrologisch und kardiologisch belastet sind. Bei Kranken, die bettlägerig sind und Pampers tragen,  ist sehr wichtig, Dekubitus vorzubeugen, insbesondere in den Bereichen wo die Haut in Berührung mit den Knochen kommt, zum Beispiel im Bereich des Gesäßes und des Hüftknochens. Jedes Mal, wenn wir Pampers wechseln, sollen wir die Schwachstellen abklopfen, die der Feuchtigkeit ausgesetzte Stellen abtrocknen und die ausgetrockneten Zonen einfetten. Dekubitus ist schwierig zu behandeln und die beste Lösung ist, ihre Entstehung zu verhindern.