Woran kann man Demenz erkennen?

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Ab wann spricht man von Demenz?

Haben Sie schon einmal vergessen, was für ein Tag es heute ist? Die Hausschlüssel – wo sind die? Und mein Regenschirm…, habe ich den wieder im Laden gelassen? Wie oft passiert das? Ist das der Anfang von Demenz? Vielleicht bin ich so beschäftigt, dass ich an solche Sachen nicht mehr denken kann? Oder habe ich einfach so viel zu tun… Solche Fragen fangen wir an uns ab dem 50 Lebensjahr zu stellen.

Die Diagnose hängt natürlich davon ab, wie alt wir sind und wie oft wir diese Symptome bei uns bemerken. Solche Fragen wie: "Habe ich die Haustür geschlossen?" oder "Habe ich das Bügeleisen an gelassen?" haben schon jeden geplagt. Wir alle kennen das. Die Frage ist nur, spricht man da schon von Demenz?

Die sporadischen Vorfälle sind nicht gefährlich. Wenn wir jedoch plötzlich bemerken, dass wir die Namen von unseren Nächsten nicht mehr wissen, oder dass wir die Gesichter nicht mehr erkennen, soll das für uns ein Zeichen sein, dass mit uns etwas nicht in Ordnung ist.

Auch bei unseren Angehörigen können wir solche Symptome beobachten. Wenn sie dabei über 60 Jahre alt sind, kann das auf Demenz schließen lassen.

Es ist wichtig, Demenz möglichst schnell zu diagnostizieren. Auf diese Weise können wir die Krankheit entsprechend früh stoppen und dadurch schwere Probleme verhindern. Bestimmt haben Sie oft Anzeigen hängen gesehen, dass eine ältere Person gesucht wird, weil sie von zu Hause verschwunden und nicht zurückgekommen ist. Diese Person weiß wahrscheinlich keinen Weg nach Hause mehr, weil sie ihn vergessen hat.

Grundsätzlich ist es schwierig, festzustellen, ab welchem Zeitpunkt Demenz beginnt. Die Demenz ist keine natürliche Erscheinung beim älter werden. Das Altern hängt natürlich auch mit niedrigerer Gehirnleistung zusammen. Die älteren Personen lernen langsamer und der Umfang der Aufmerksamkeit wird kleiner. Es ist also normal, wenn sie sich an den lang nicht mehr benutzten Namen oder einen ganz neuen Namen nicht erinnern können. Wenn sie jedoch den Vornamen von ihrem eigenen Kind nicht mehr wissen, ist es schon gefährlich. Eine gesunde, ältere Person versucht mit seiner Unfähigkeit zu kämpfen oder zurechtzukommen, indem sie wichtige Informationen notiert. Die Erinnerungsprobleme erschweren ihnen das alltägliche Leben nicht so sehr. Demenz dagegen kann das Leben zu Quall machen. In ihrer Folge kann die ältere Person die Alltagstätigkeiten nicht mehr ausüben. Sie ist nicht mehr imstande, normal zu leben. Inkontinenz, Selbstkontrolle, Ernährung, Waschen, Anziehen, das sind Aufgaben, mit denen diese Person nicht mehr zurecht werden kann.

Demenz wird in großem Masse von anderen Krankheiten verursacht, wie: Alzheimer-, Parkinson- oder Pickkrankheit, aber auch Nierenkrankheiten, Blutkreisstörungen usw. Die erste Etappe der Diagnose, beruht also darauf Festzustellung, wodurch die Demenz verursacht wurde.

Die ersten Symptome erscheinen gegen den 60. Lebensjahr. Dann werden sie immer stärker. Es ist hier anzumerken, dass die älteren Personen sich dessen nicht bewusst ist, dass ihr Verhalten sich geändert hat, und dass Demenzzeichen zu beobachten sind. Sie verleugnen ihre Verhaltensweise und benehmen sich so, als ob es sich nicht um sie handeln würde. Wenn Sie also bemerken, dass Ihr Angehöriger Stimmungsschwankungen hat oder sogar aggressiv wird, das Interesse für sein Hobby verliert oder oft nachdenkt, können Sie vermuten, dass sie mit Demenz zu tun haben.

Hier muss man jedoch auch darauf achten, dass Demenz sehr oft mit Depression verwechselt wird. Über 70% der älteren Menschen leidet an Depression, was natürlich mit der Änderung der bisherigen Lebensweise zusammenhängt. Die Symptome sind eigentlich gleich. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass die Zeichen von Demenz langfristig und stufenweise erscheinen, wobei die Depression plötzlich kommt. Personen mit Depression haben dagegen Gewissensbisse, dass sie zu Lasten der Angehörigen leben. Sie leiden auch, wenn sie etwas nicht mehr tun können. Die Demenzkranken fühlen sowas nicht. Sie sind sich ihrer Unfähigkeiten nicht bewusst und funktionieren, als ob alles in Ordnung wäre. Auf unsere Bitten oder Fragen, die für Depressionskranken schwierig sind, antworten sie mit der Feststellung „Ich weiß es nicht!“. Der Demenzkranke gibt dagegen falsche Antworten oder übt falsche Tätigkeiten aus und besteht darauf, dass er recht hat und es richtig macht.

Demenz kann nicht geheilt werden. Wir können aber die Ursachen der Demenz beseitigen (z.B. Gehirntumore) oder die Krankheitssymptome mildern (im Fall der Alzheimerkrankheit). Es ist wichtig, den Lebenskomfort der älteren Person, aber auch der Angehörigen zu verbessern. Zu diesem Zweck können verschiedene Medikamente verschrieben werden, welche die Symptome stoppen. Auch die Familie der kranken Person benötigt Unterstützung. Ihr Leben ändert sich auch grundsätzlich.

Für den Demenzkranken sind neben pharmakologischen Mitteln auch verschiedene Gedächtnisübungen wichtig, wie Kreuzworträtzel, Memory-Spiele und dergleichen. Auch die emotionale Sphäre des Lebens einer Person mit Demenz ist von große Bedeutung. Der Kranke muss sich sicher und unbedroht fühlen. In vielen Fällen ist es sogar notwendig, dem Kranken eine 24h-Pflege zu garantieren, am besten von einem ausgebildeten, erfahrenen Pfleger. Solche Hilfe bekommen Sie in unseren Heimen. Hier arbeiten Menschen, die sich seit vielen Jahren mit Demenzkranken beschäftigen. Sie wissen am besten, wie mit konkreten Patienten umzugehen ist. Vergessen Sie nicht, dass Menschen mit Demenz, auch in Härtefällen, noch lange leben können. Das bedeutet für Sie Verzicht auf Ihr eigenes Leben und viele Jahre mit einem Kranken, dessen Zustand sich vom Tag zu Tag verschlechtert.